Trilogie 11
Demenz
Wenn Demenz bedeutet, abseits vom Geist zu sein, so könnte es auch bedeuten, dass sich die Form der Wahrnehmung, das Erkennen von Bildern und die geistigen Verknüpfungen geändert haben.
Was einmal wesentlich war, kommt ins Abseits und dafür treten andere Formen der Wahr- nehmung in Erscheinung, werden Dinge und auch Gestalten und Zusammenhänge sichtbar, die zuvor kaum oder gar nicht wahrgenommen wurden.
Es eröffnet sich eine fremdartige Realität, eine im Wesen andere Wirklichkeit ohne Ein- schränkungen, die Dinge erkennt, für die es im normalen Leben keinen oder kaum Zugang gibt.
Es könnte sein, dass sich eine Welt von seltsamen Erscheinungen auftut, die es zuvor nicht oder vielleicht nur am Rande gegeben hat. Und vielleicht geht damit auch die Möglichkeit einher, mit diesen Erscheinungen in Interaktion zu treten und dabei die natürliche Welt zu vergessen.
Dietmar Prem
Trilogie 10
Trilogie 9
Einfachheit
Es gibt keine einfachen Lösungen mehr, die Welt ist zu komplex geworden. Nur das Individuum kann Einfachheit für sich selbst erkennen, kann Einklang finden mit der Innenwelt, Umwelt und Mitwelt, kann Wege der innerlichen Verschränkung mit der Gemeinschaft in einsamer Vernunft finden.
Inhaltlich und thematisch zeigt das Bild den Zustand, in dem sich die Individuen in einer komplexen Gesellschaft vorfinden. Auch die Malerei ist recht komplex aufgefasst mit dem Hintergrund Natur, im rechten Bild die Tiefsee, in der Mitte das Wachstum auf der Erde und links die uns umgebende Atmosphäre.
Das Meer, Himmel und Erde sind in ihrer unendlichen Ausdehnung grenzenlos und befinden sich in einem natürlich dynamischen Gleichgewicht. Sie sind Teil der Empfindungen des Menschen und haben auch religiösen Charakter des Natürlichen.
Zwei Figuren finden sich in der Mitte, sie symbolisieren die Verschränkung, zeigen den Versuch von zwei Individuen in einer Welt von Vielfalt, Erlebnishunger, Tücke und Unannehmlichkeiten, sich mit dem Gegenüber und der Umwelt zu verflechten.
Über dem Ganzen schwebt ein Kopf, der die Aufgabe hat die komplexen Zustände in sich zu verarbeiten, die kreisenden Linien sind seine Gedanken, die nach außen interagieren aber dennoch in sich geschlossen bleiben, um das eigentlich Wesenhafte wahrzunehmen.
Das Wesenhafte ist ein Zustand, der von sich selbst und den Interaktionen des Selbst in einem Raum der unbegrenzten Möglichkeiten geprägt ist. Zur Lösung und zum Ausgang der Situation besteht die Möglichkeit der Reduktion auf die einfachen Inhalte, um das Sein in seiner eigentlichen Bestimmung zu erkennen und zu finden.